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Münchner Tierpark Hellabrunn: Aus aktuellem Anlass: Fischsterben am 04. August im Auer Mühlbach aus Sicht des Tierparks nicht aufgeklärt (19/10/2015)

Nach den Erkenntnissen des Tierparks sind die Vorwürfe der Polizei unbegründet und es wird davon ausgegangen, dass das weitere Verfahren die Unschuld des Tierparks belegen wird.

Der Tierpark kooperiert bereits seit Beginn der Untersuchungen zum Fischsterben vollumfänglich mit der Polizei und den beteiligten Behörden und ist in einem ständigen Austausch, um die Ursache des Fischsterbens vom 04. August 2015 zu ermitteln. Auch für das weitere Verfahren sichert der Tierpark der Polizei und Staatsanwaltschaft die Unterstützung und Kooperation zu.

Hintergrund der Ermittlungen gegen den Tierpark ist die am 04.August routinemäßig durchgeführte Reinigung der Robbenanlage mit einem chemischen Reinigungsmittel. Dabei wurde, wie bei jeder Reinigung dieser Anlage, Natriumhypochlorit (12%ige verdünnte Chlorbleichlauge) verwendet.

Um den technischen Ablauf zu überprüfen, wurde am 08. Oktober vom Wasserwirtschaftsamt unter Begleitung der Polizei ein so genannter Farbmittel-Test im Tierpark durchgeführt. Während der Entleerung des Robbenbeckens war dabei kein mit Farbe markiertes Wasser im Auer Mühlbach sichtbar. Dies ist aus Sicht des Tierparks ein eindeutiger Nachweis, dass selbst bei Ausfall einer technischen Komponente bei der Beckensäuberung keine Reinigungslauge in den Auer Mühlbach gelangt ist, die die Ursache für das Fischsterben darstellen könnte.

Für die Reinigung der Robbenanlage wird seit den 70er Jahren das gleiche Reinigungsverfahren angewendet. Dies ist klar geregelt. Zudem verfügt Hellabrunn über ein vom TÜV Rheinland zertifiziertes Qualitäts- und Umweltmanagementsystem (nach DIN EN ISO 9001 und 14001), das jährlich vom TÜV geprüft wird. Die letzte Rezertifizierung durch den TÜV hat im Juni 2015 stattgefunden. Dem Tierpark werden darin verschiedenste Standards auferlegt. So sind alle im Tierpark verwendeten Reinigungsmittel erfasst und es gibt klare Verfahrens- und Anwendungsrichtlinien dazu. Damit ist unter anderem auch gewährleistet, dass keine Lauge oder Ähnliches in Bäche abgeleitet wird. Diese Richtlinien sind auch bei der letzten Reinigung der Robbenanlage eingehalten worden.

Für den Tierpark ist das Fischsterben weiterhin unerklärlich. Viele, auch sehr empfindliche Tiere, wie Flamingos, verschiedene Wasservögel und Futterfische leben im Wasser des Auer Mühlbachs. Deshalb wurden sie in den Tagen nach dem Fischsterben intensiv von den Veterinärmedizinern des Tierparks beobachtet. Es sind aber bis heute keinerlei Auffälligkeiten festgestellt worden. Insbesondere die als Futterfische gehaltenen Goldorfen, die 24 Stunden mit Wasser aus dem Auer Mühlbach versorgt werden, reagieren normalerweise sehr empfindlich auf Gewässerverschmutzung und werden deshalb in Laboratorien oft zur Messung der Toxizität bestimmter Stoffe und zur Wassergütemessung verwendet. Aber auch hier ist keine Auffälligkeit beobachtet worden.

Unabhängig von den Ermittlungen engagiert sich der Tierpark gemeinsam mit dem Verein ‚Die Isarfischer e.V.‘ für die Fischbestände im Auer Mühlbach. So ist für das nächste Frühjahr das Einsetzen von Jungfischen geplant. In Abstimmung mit den verantwortlichen Behörden sollen außerdem strukturverbessernde Maßnahmen wie zerklüftete Uferbereiche und das Einlegen von Steinfindlingen ergriffen und damit Jungfischhabitate und bessere Lebensbedingungen für die verschiedenen Fischarten geschaffen werden. Bereits seit Anfang 2015 arbeiten der Tierpark und die Isarfischer an einem gemeinsamen Konzept für ein Fischbruthaus, das den Tierparkbesuchern die heimische Fischwelt erläutern und den Auer Mühlbach für die Besucher noch erlebbarer machen soll.

» Dieser Presseartikel wurde bereitgestellt durch Münchner Tierpark Hellabrunn

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