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Museum Petersberg: „Schmuckblatttelegramme der DDR und Glasbriefbeschwerer“ vom 13.09.2014 bis 02.11.2014 (15/09/2014)

Telegramme wurden einst per Fernschreiber zum Post- und Telegrafenamt in der Nähe des Empfängers geschickt. Meist erreichte es zwei bis vier Stunden nach der Aufgabe den Adressaten. Im modernen Kommunikationszeitalter werden heute SMS und E-Mails verschickt. Von der einstigen Blütezeit im ausgehenden 19. Jahrhundert bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts bleibt für herkömmliche Telegramme nur die Erinnerung an diese frühe Form der Nachrichtenübermittlung. Neben den einfachen Telegrammen entwickelte sich im Lauf der Zeit für besondere Anlässe auch die Form des Schmuckblatttelegramms. In Deutschland gab es die ersten Schmuckblatttelegramme seit Mitte der zwanziger Jahre des vergangen Jahrhunderts. Solche Telegramme erhielten den gebührenpflichtigen Dienstvermerk „LX“ – „telegramme des luxe“. Der pensionierte Polizeibeamte Bernd Müller aus Halle hat vor einigen Jahren die Schönheit dieser vergangenen Methode der Nachrichtenübermittlung entdeckt. Im Lauf der Jahre ist er bei Nachbarn, Freunden, Flohmärkten und Antiquitätenhändlern immer wieder fündig geworden und hat seine Sammlung Stück für Stück erweitert.
Mit dem 01.06.1950 fiel dann in der DDR der Startschuss für die „telegramme de luxe“. Nach Müller´s Recherchen wurden durch die Deutsche Post zwischen 1950 und 1990 insgesamt 71 Schmuckblatttelegramme zu den verschiedensten Anlässen an die Postschalter gebracht. Für zahlreiche Anlässe, wie Geburtstage, Verlobungen, Hochzeiten oder Jugendweihen gab es die jeweiligen Motive. Sogar zwei Formen von Staatstelegrammen gab es in der „telegramme de luxe“-Ausführung. Diese außergewöhnlichen Telegramme waren sehr aufwendig verarbeitet, mit Goldschrift, nummerngesichert und einer Schwarz-Rot-Gold-Kordel versehen. Unter strengster Bestandskontrolle erhielten derartige Telegramme nur spezielle Persönlichkeiten oder Spitzensportler bei Olympischen Spielen.
Neben der Sammelleidenschaft für Telegramme sammelt Bernd Müller auch noch Glasbriefbeschwerer. In mehr als 30 Jahren hat er über 900 dieser Stücke gesammelt. Die fast vergessenen Accessoires eines altehrwürdigen Büros oder Schreibtisches hatte ihre Hochzeit Ende des 19. und im beginnenden 20. Jahrhundert. Die eigentliche Funktion eines Briefbeschwerers war für den Besitzer meist nachrangig, vielmehr waren die kleinen Kunstwerke liebgewonnene Erinnerungsstücke, Zeugnisses verschiedenster Jubiläen oder Personen. Da die kunstvoll gestalteten Glaskörper in Handarbeit hergestellt wurden, sind es wahre Unikate, jeder mit einer eigenen Geschichte die es zu entdecken gilt.

Das Museum Petersberg ist täglich außer montags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

» Dieser Presseartikel wurde bereitgestellt durch Museum Petersberg

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