Augustinerkloster

Das evangelische Augustinerkloster zu Erfurt ist ein ehemaliges Kloster, das ab 1277 erbaut wurde. Zwischen den Jahren 1505 und 1511 lebte Martin Luther als Mönch im Augustinerkloster. So findet sich das Vorbild der Lutherrose im so genannten Papageienfenster der Chorfenster.
Das Kloster blickt auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurück und nach und nach wuchs. So wurde bis 1518 eine Bibliothek, der Kapitelsaal, der Kirchturm, die Katharinenkapelle, die Waidhäuser, das Langhaus und das neue Priorat erbaut.
Im Jahre 1525, nach der Reformation, ging das Kloster an die evangelische Kirche über. Nur wenige Jahre später, 1559 wurde es von der Stadt Erfurt säkularisiert.
Tragische Geschichte schrieb das Augustinerkloster im Jahre 1945, als es bei einem Luftangriff zerstört wurde. Zu dieser Zeit wurde es vorwiegen von Frauen und Kindern als Luftschutzraum genutzt. So kamen bei diesem Angriff etwa 280 Menschen ums Leben. Lediglich ein 7-jähriges Mädchen konnte aus den Trümmern gerettet werden.
Bis ca. 1960 erfolgte der Wiederaufbau, so dass das gotische Kloster seit 1994 als Dienstsitz der Propstei Erfurt-Nordhausen verwendet wird.
Heute ist das Augustinerkloster eines der bekanntesten Ausflugsziele Erfurts und wird vor allem als Tagungs- und Begegnungsstätte genutzt.
Direkt hinter dem Kloster in östliche Richtung verläuft die Kirchgasse, ein sehr schmales und anschauliches Gässchen.