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Burg Katzenstein: DIE MORAL HAT BÖSE SPITZEN (24/07/2016)

Eine gelungene, bunte und stimmungsvolle Premiere beim 'Burgtheater Katzenstein'

Und der Wettergott hatte ein Einsehen. Bei herrlichem Sonnenschein versammelte sich eine gut gelaunte Zuschauerschar vor den Mauern der Burg Katzenstein. Geladen war zu einer illustren Fassung des 'Doktor Faust'.

Wer jetzt hier aber eine weitere Auflage der schicksalsdüsteren Gelehrtentragödie erwartete, wurde bald eines Besseren belehrt. Zwar hörte man immer wieder vertraute Worte aus Goethes Alterswerk, doch wurde, wie im weiteren Verlauf des Abends, munter gemischt und durcheinandergewürfelt.

So findet man sich bei fein-würzigem Handgebäck und edlem Getränk vor der Puppenbühne der Mume Marda, die dort mit ihrer liebreizenden Nichte Marga ihr Theater aufgeschlagen hat. Die Urfassung des Faust, die sogenannte 'Ulmer Fassung', wird gegeben. Vielmehr soll gegeben werden, denn es fehlt ein Spieler. Doch dieser wird dann schnell gefunden: Ernst, Neffe des Herrn Faust, Typ italienischer Charmeur (sportlich und mit bezaubernder Singstimme: Gioele Viola) übernimmt, und verliebt sich folgerichtig auch gleich in die 'schnuckelige' Marga (herzallerliebtst: Annika Strauß).

Den Hausherrn Doktor Schorsch Fauschd lernen wir als nicht zu sehr am Weltenschmerz vergrämenden Wissenschaftler kennen, sondern vielmehr ist er ein Hagestolz, ein auf das Geld bedachter Gutsbezitzer (mit meisterlichem Komödienspiel: Carlo Benz). Und das weiß Frau Marda Schwertle wohl zu nutzen. Sie wird ihm schon sein Liebchen zuführen, und dabei natürlich auch den eigenen Vorteil zu nutzen wissen. Ist doch das Kuppeln gewissermaßen ihr Nebenerwerb (kraftvoll und immer den Schalk im Nacken: Antje Hobucher).

Nicht so sehr eine Gretchentragödie, vielmehr eine Gretchenkomödie. Und so nimmt es einen nicht wunder, das Gretchen, Marga, alsbald als Sofronia erscheint, um dem alten Zausel den Kopf zu verdrehen. Und dass man sich stark im Operngeschehen von Don Pasquale findet, ist durchaus gewollt. Denn im Stile der italienischen Commedia dell'Arte bedient sich der Autor Carlo Benz auch bei verschiedenen Quellen. Und dass der alte Faust erfahren muss 'Weiße Haare sollen nicht freien um der Jugend Lockenkranz' und dass alles ein gutes Ende, ein happy-end nimmt, ist doch nahezu selbstverständlich.

Die ganze Burg ist Bühne, immer wieder findet sich der Zuschauer an verschiedenen Spielorten, entdeckt neue reizvolle Ansichten. Und zwischendurch stärkt man sich bei einem köstlichen Mahl aus der burgeigenen Küche.

Mit anhaltendem begeisterten Applaus dankt das Publikum den Akteuren des 'Burgtheater Katzenstein', das dieses Jahr zu seiner zweiten Produktion eingeladen hatte. Alles gut, 'Auf dem rechten Haupte sitzen sehr Ihr nun den Hochzeitskranz' - Herz, was willst du mehr?
Für 2017 laufen bereits jetzt schon die Vorbereitungen zu 'Johann Eberlin von Günzburg, passend zum großen Lutherjubiläum.
Karten jetzt noch sichern unter www.burgkatzenstein.de

» Dieser Presseartikel wurde bereitgestellt durch Burg Katzenstein

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